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Menschen & Marken – Biermarken-Ranking: Die Favoriten der Deutschen

Welche Biermarken stehen bei den Deutschen am höchsten im Kurs – und warum? Welche Brauereien stehen für Premiumqualität, wer für echte Tradition oder modernen Zeitgeist und wie ist es um das Thema Nachhaltigkeit bestellt? Unsere aktuelle Studie „Menschen & Marken“, durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Appinio, beleuchtet, wie die Deutschen führende Biermarken wahrnehmen. Sie zeigt, wie Regionalität, Historie und Zeitgeist die Markenwahrnehmung prägen und wo für Brauereien noch ungenutzte Differenzierungspotenziale liegen.

Die Top of Mind der Deutschen – Diese Biermarken erreichen die höchsten Bekanntheitswerte

Wenn Menschen in Deutschland spontan an Biermarken denken, dominieren die großen Marken mit nationaler Präsenz. Krombacher, Beck’s, Veltins, Warsteiner und Bitburger – oft auch als „Fernsehbrauereien“ bezeichnet und bekannt durch ihre ikonischen TV-Spots – prägen die Markenlandschaft. Ungestützte Nennwerte zwischen 12 und 26 Prozent belegen ihre starke Verankerung im Alltagsbewusstsein der Konsument:innen.

Die fünf spontan bekanntesten Biermarken in Deutschland:

  1. Krombacher                                  25,8%
  2. Beck’s                                            20,7%
  3. Veltins                                            15,9%
  4. Warsteiner                                      13,6%
  5. Bitburger                                        12,4%

Die Bekanntheit der Top 5 ist kein Zufall. Sie alle eint jahrzehntelange Sichtbarkeit im Alltag – ob Fußball-Sponsorings, Plakat- oder Fernsehwerbung: Die Marken setzen auf visuelle Vertrautheit und kommunikative Konstanz, die sich auszahlt. Ritual statt Reibung, Reichweite statt Rebellion – das Resultat sind Spitzenwerte in der Markenbekanntheit.

Verlagert man den Fokus von bundesdeutscher Repräsentanz hin zu regionalen Präferenzen, offenbart sich ein zentraler Einflussfaktor im Markt: Regionale Verwurzelung. Die ungestützte Bekanntheit der Biermarken ist dort besonders hoch, wo sie ihren Ursprung haben. Während in Nordrhein-Westfalen Namen wie Krombacher (36,4%), Veltins (34,5%) und Warsteiner (20,5%) – aber auch Bitburger (23,6%) das Feld anführen, punkten in Schleswig-Holstein vor allem norddeutsche Marken wie Beck’s (21,1%), Holsten (21,1%) und Flensburger (15,8%). In Bayern stehen traditionsreiche Namen wie Paulaner (21,1%) Augustiner (19,0%) und Erdinger (15,5%) im Fokus. Und in Ostdeutschland, insbesondere in Sachsen, nimmt Radeberger (48,7%) mit großem Abstand die Spitzenposition in der Bekanntheit ein.

#Nordrhein-WestfalenSchleswig-
Holstein
BayernSachsen
1.Krombacher
36,4%
Krombacher
28,9%
Paulaner
21,1%
Radeberger
48,7%
2.Veltins
34,5%
Beck’s
21,1%
Augustiner
19,0%
Krombacher
21,1%
3.Bitburger
23,6%
Holsten
21,1%
Beck’s
17,6%
Beck’s
21,1%
4.Warsteiner
20,5%
Bitburger
18,4%
Erdinger
15,5%
Warsteiner
14,5%
5.Beck’s
15,9%
Flensburger
15,8%
Warsteiner
13,4%
Veltins
7,9%

Ein Blick auf die Wahrnehmung im Bereich alkoholfreier Biere zeigt ein ähnliches Bild: Während sich regionale Unterschiede ausmachen lassen, dominieren bundesweit die großen, medial präsenten Marken. Angeführt wird das Ranking der ungestützten Markenbekanntheit von Krombacher Alkoholfrei (23,4%), Beck’s Blue Alkoholfrei (11,4%) und Bitburger 0,0 (9,1%). Auch Jever sichert sich durch die starke Marktpräsenz des alkoholfreien „Jever FUN“-Angebots einen Platz in der Top 5. Ein Beweis dafür, dass konsistentes Brandbuilding ein eigenständiges Profil kreiert hat, das in der Nische bewusst wahrgenommen wird. „Dass Krombacher, Beck’s und Bitburger auch im alkoholfreien Segment klar vorn liegen, zeigt zweierlei: Erstens, wie stark ihre Markenbekanntheit auch jenseits des klassischen Pils wirkt – Konsument:innen greifen hier instinktiv zu vertrauten Namen. Zweitens aber auch, wie wichtig es ist, diesen Markt nicht als Nebenprodukt zu behandeln. Alkoholfrei ist längst kein Nischenphänomen mehr, sondern ein wachsendes Segment mit eigener Dynamik, das von Innovation und Glaubwürdigkeit lebt.“ sagt Dr. Laura Gruber, Markenexpertin und Partnerin bei Batten & Company.

Die fünf bekanntesten alkoholfreien Biermarken in Deutschland:

  1. Krombacher Alkoholfrei                 23,4%
  2. Beck’s Blue Alkoholfrei                   11,4%
  3. Bitburger 0,0                                    9,1%
  4. Jever FUN                                        8,9%
  5. Veltins 0,0                                        8,9%

Marken, die im Awareness Set der Konsument:innen verankert sind, verfügen über einen klaren Wettbewerbsvorteil. Entscheidend ist aber auch, wie die Marken inhaltlich wahrgenommen werden. Fragt man Konsument:innen, wie sie die ihnen bekannten Biermarken in Bezug auf Tradition, Premiumqualität, Zeitgeist und Nachhaltigkeit wahrnehmen, zeichnet sich ein differenziertes Bild von Wahrnehmung und Wettbewerbspositionierung.

Tradition: Wer steht für Braukunst mit Geschichte?

Wenn es um traditionelle Werte im Biermarkt geht, dominieren Marken, die seit Jahrzehnten für klassische Braukunst stehen – in Kommunikation, Auftritt und Produktangebot. Krombacher (24,8%) wird von den Befragten am häufigsten mit dem Attribut „traditionell“ verbunden, dicht gefolgt von Paulaner (18,7%), Warsteiner (14,6%), Erdinger (14,4) und Franziskaner (14,3%).

Die Top 5 im Traditionsranking:

  1. Krombacher                                  24,8%
  2. Paulaner                                         18,7%
  3. Warsteiner                                     14,6%
  4. Erdinger                                         14,4%
  5. Franziskaner                                  14,3%

Auffällig ist: Die führenden Marken in dieser Kategorie sind entweder seit Generationen in Familienbesitz oder pflegen eine Historie, die eng mit ihrer Herkunftsregion und traditionellen Sorten verbunden ist. Das Traditionsimage scheint dabei weniger das Ergebnis kurzfristiger Kampagnen zu sein, sondern Ausdruck langfristiger Konsistenz in Markenerscheinung, Sprache und Sortimentsführung.

Premiumqualität: Wer steht für besonders hochwertiges Bier?

Im Vergleich zu traditionellen Werten fällt das Bild bei wahrgenommener Hochwertigkeit und Exklusivität differenzierter aus. Während auch hier Krombacher (21,2%) vorn liegt, stellt sich das Feld dahinter breiter auf: Warsteiner (14,8%), Radeberger (11,7%), Beck’s (11,7%) und Paulaner 11,6%) folgen mit jeweils nennenswerter Assoziation in der Kategorie.

Die Top 5 in der Wahrnehmung von Premiumqualität:

  1. Krombacher                                  21,2%
  2. Warsteiner                                    14,8%
  3. Radeberger                                   11,7%
  4. Beck’s                                            11,7%
  5. Paulaner                                        11,6%

Bemerkenswert: Zugeschriebene Premiumqualität resultiert weniger aus wahrgenommener Brautradition, sondern viel mehr aus starker Markeninszenierung, durchdachter Sortimentsstrategie und designgetriebener Differenzierung. So stehen Warsteiner und Radeberger nicht vorrangig für emotionale Regionalität, sondern für einen markenbewussten Auftritt mit Exklusivitätsanspruch. Auch Beck’s – eher international positioniert – wird als klar profiliert und eigenständig wahrgenommen. In Summe zeigt sich: Während „Tradition“ stark mit Herkunft verbunden ist, basiert die Wahrnehmung von Hochwertigkeit auf konsequenter Markenführung, gestalterischer Klarheit und einem glaubwürdig inszenierten Premiumanspruch. „Premium entsteht nicht aus Tradition allein, sondern aus der konsequenten Inszenierung eines Anspruchs. Marken, die hier erfolgreich sind, schaffen eine Bühne für ihre Produkte, die über das bloße Bier hinausgeht – sie verkaufen ein Lebensgefühl.“ sagt Dr. Laura Gruber, Associate Partnerin bei Batten & Company.

Zeitgeist: Wer steht für Innovationskraft und moderne Vermarktung?

Ein Blick in die Dimension „Zeitgeist“ zeigt: Vertraute Marken beherrschen das Feld und überzeugen durch ein breites, zeitgemäßes Sortiment: Krombacher (20,8%) wird gefolgt von Beck’s (19,0%), Corona (14,9%), Veltins (13,5%) und Bitburger (11,8%).

Die Top 5 in der Wahrnehmung von Zeitgeist:

  1. Krombacher                                  20,8%
  2. Beck’s                                            19,0%
  3. Corona                                           14,9%
  4. Veltins                                            13,5%
  5. Bitburger                                        11,8%

Krombacher überzeugt mit einem breiten Portfolio – vom klassischen Pils über das beliebte Alkoholfrei bis hin zu Natur-Radlern und kreativen Kooperationen wie Krombacher x Berliner Luft oder dem Alm Radler mit Almdudler. Beck’s glänzt mit Publikumslieblingen wie Green Lemon, Ice oder Blue. Während Corona als internationales Szenebier mit hohem Lifestylefaktor punktet, zeigt Veltins mit Linien wie V+, Helles Pülleken oder dem neuen Hellen Lager ein feines Gespür für Konsumtrends.

Auffällig: Die Gen Z wählt in Sachen Innovationskraft Corona (19,7%) auf Platz 1 und Astra (13,4%) unter die Top 5, die Boomer-Generation entscheidet sich für ein traditionelles Treppchen aus Krombacher (25,3%), Warsteiner (17,7%) und Schöfferhofer (17,7%).

Es wird deutlich: Wer als innovativ wahrgenommen werden will, braucht kein junges Gründungsdatum – entscheidend ist ein Sortiment, das neue Konsumanlässe bedient, Wandel antizipiert und zur Markenidentität passt.

Nachhaltigkeit: Wer wird mit Nachhaltigkeit assoziiert?

Im Vergleich zu den anderen Dimensionen fällt die Verankerung von Nachhaltigkeit in den Köpfen der Konsument:innen deutlich schwächer aus. Auf die gestützte Frage, welche Biermarke besonders für nachhaltiges Handeln steht, antwortet fast ein Drittel der Befragten mit: „Keine der genannten“ (31,2 %). Das zeigt: Nachhaltigkeit wird bislang nur selten klar mit einer Biermarke in Verbindung gebracht. Unter den genannten Marken liegt Krombacher (21,2 %) erneut deutlich vorn – wohl auch dank langjähriger Kommunikation rund um Umwelt- und Klimaschutz, etwa durch Wiederaufforstungsprojekte oder der bekannten „Krombacher Regenwald-Kampagne“. Es folgen Radeberger (8,7 %), Warsteiner (8,7 %), Paulaner (8,1%) und Bitburger (7,9 %).

Die Top 5 in der Wahrnehmung von Nachhaltigkeit:

  1. Krombacher                                  21,2%
  2. Radeberger                                    8,7%
  3. Warsteiner                                      8,7%
  4. Paulaner                                          8,1%
  5. Bitburger                                        7,9%

Die Ergebnisse zeigen: Krombacher bildet in der Nachhaltigkeitswahrnehmung eine klare Ausnahme. Die Kombination aus aktiv kommuniziertem Engagement und glaubwürdiger Markeninszenierung führt zu einer überdurchschnittlich starken Verankerung im Bewusstsein der Konsument:innen. Andere Marken, obwohl teils seit Jahrzehnten regional verwurzelt, bleiben unter der Wahrnehmungsschwelle. Nachhaltigkeit wird zum potenziellen Differenzierungsfeld – Voraussetzung bleibt die sichtbare Kommunikation von Haltung in Einklang mit Markenauthentizität.

Fazit: Bekanntheit ist der Anfang – Differenzierung entsteht durch Profil

Die Studie zeigt: Große Marken mit nationaler Sichtbarkeit dominieren die spontane Markenwahrnehmung der Konsument:innen – sowohl bei der ungestützten Bekanntheit als auch in vielen Wahrnehmungsdimensionen. Insbesondere Krombacher und Beck’s sind im Alltag präsent, visuell vertraut und kommunikativ konstant.

„Bekanntheit ist kein Selbstläufer mehr. Denn Relevanz entsteht nicht allein durch mehr Reichweite, sondern durch Resonanz. Marken, die heute kein klares Profil und kulturelle Anschlussfähigkeit entwickeln, laufen Gefahr, in der Vergleichbarkeit unterzugehen. Entscheidend ist nicht nur, wie viele Menschen eine Marke kennen – sondern warum.“ sagt Andreas Trautmann, Partner bei Appinio.

Jenseits der Bekanntheit zeigen sich differenzierende Muster: Während „Tradition“ stark regional verankert und von familiärer Historie geprägt ist, entsteht „Premiumqualität“ vor allem durch klare Markenführung, glaubwürdige Inszenierung und gestalterische Konsequenz. „Zeitgeist“ ist eng mit Innovationsfreude im Sortiment und einem Gespür für Trends verknüpft, während „Nachhaltigkeit“ ein bislang wenig besetztes Themenfeld bleibt.

Fazit: Der Weg einer traditionsreichen Branche in die Zukunft gelingt durch Authentizität, treffsichere Sortimentsstrategien und relevant erzählte Geschichten. Marken, denen es geling Herkunft und Haltung glaubwürdig zu verbinden, sind die Gewinner von Heute und Morgen.

Für weitere Informationen oder Rückfragen zur Studie wenden Sie sich gerne an unsere Associate Partnerin Dr. Laura Gruber.

Zur Methodik und Stichprobe von „Menschen & Marken“:

  • Bevölkerungsrepräsentative Stichprobe von n=1000 (gefiltert)
  • Erhebungsland: Deutschland
  • Quantitative Online-Befragung (CAWI), ungestützte/gestützte Befragung
  • Befragungsdauer: 2-3 min
  • Stichprobe: Gleichverteilung zwischen den Geschlechtern, Durchschnittsalter 40 Jahre

Dr. Laura Gruber
Dr. Laura Gruber
Associate Partnerin
+49-172-2541295
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